Die heutige schnelllebige Zeit lässt großartige Gegebenheiten sehr schnell vergessen! Zur Gestaltung der Gegenwart gehört aber, die vergangenen Aufwartungen den Menschen in ihrem Wohn- und Lebensbereich zu vergegenwärtigen.
Die Jahrhunderte alte Gaststätte inmitten unserer Stadt – der Ludwigstrasse , das ehemalige „Rote Roß“ – hat auch parteipolitische und kommunale örtliche Geschichte geschrieben. Schon Wolfgang von Goethe hat bei seinen Reisen nach Karlsbad in der Gaststätte eine Ruhepause eingelegt. Die Arbeitsgemeinschaft unserer CSU – die Senioren-Union – fühlt sich verpflichtet, diesem Haus Raum der Erinnerung zu geben und somit Dank zu sagen.
Der Neubeginn der CSU-Rehau im Jahre 1972 hat auch unserer Stadt einen Schub und eine großartige Neugestaltung gebracht. Die im „Roten Roß“ stattgefundenen Begegnungen und Veranstaltungen hatten den Charakter eines Alleinstellungsmerkmals. Das Nebenzimmer war mit den Insignien der Parteigruppierungen versehen. Konrad Adenauer und Franz-Fosef Strauß waren in kleinen Büsten präsent. Die Sitzungen in der Gedanken- und Umsetzungsschmiede waren geprägt von Pflichterfüllung, ehrenamtlicher Dienst- und Einsatzbereitschaft, Kameradschaft und zukunftsweisender Beschlussfassung.
Die Fraktion, der Ortsvorstand, die Junge Union und die Frauen Union haben ihre Zusammenkünfte in den erlesenen Räumlichkeiten vom „Roten Roß“ abgehalten. Die reiche Fülle der Ergebnisse sind zur Fortentwicklung und Daseinsvorsorge der Stadt und der Partei umgesetzt worden. Das Teichfest, das Eierhärten zu Ostern, das Heringsessen am Aschermittwoch gehörten zum Haus und dem Ideengut der Jungen Union. Die Frauen Union hat ihre jährlichen Flohmärkte, die Kinder- und Rentnerausfahrten sowie die Weihnachtspaketaktionen in der Gaststätte erarbeitet und den Bürgern angeboten.
Der Ortsvorstand der CSU hat die Bindungskraft zum Mitmenschen vorbildlich und äußerst aktiv wahrgenommen. Bürgerverbunden und glaubwürdig sind die Bitten und Wünsche der Einwohner erledigt worden; der Lohn war die Mitgliedschaft im Ortsverband und die Stimme bei Wahlen im Ort. Hatte der Ortsverband im Jahre 1972 25 Mitglieder, waren es 8 Jahre später im Jahre 1980 über 300 Mitglieder! In der innerstädtischen Straße „Am Graben“ ist in einem Anwesen ein Büro eröffnet worden. Hier fanden öffentliche Sprechstunden aller Gliederungen, der Stadträte und des Bürgermeisters statt. Das war die verbindliche Grundlagenarbeit, die respektvoll den Bürgern unserer Stadt angeboten worden ist.
Die CSU-Stadtratsfraktion hielt ihre monatlichen Vorbereitungs- und Arbeitssitzungen ab und hat aus der Tiefe der Berufung für das Ehrenamt, getragen von Idealismus, Sach- und Fachverstand, hoher Verbundenheit zur Stadtgestaltung, um die richtigen Entscheidungen gerungen. Die Jahre von 1972 bis 2007 waren die goldenen Jahre der Fortentwicklung und Zukunftsschaffung unserer Heimatstadt Rehau! Die Fraktion war der Gestalter und Ideengeber und wie sieht das wahrnehmbar aus?
Herausragende Neuerungen waren das neue Rathaus mit Jugendzentrum und Bücherei, die Autobahnmeisterei, das Altenheim „Am Schild“ mit betreutem Wohnen, die Bezirksklinik, die Kunststoffgeber-Blockbeschulung für Oberfranken, Unterfranken und die Oberpfalz sowie die Fachschule für Kunststofftechnik. Der Straßenneubau Pragstraße, Berliner Allee, Otto-Hahn-Straße, Virchowstraße und ein Teilstück der Sonnenstraße. Der Neubau der Kindergärten St. Josef und Johanneskindergarten, Umbau und Erweiterung des Martin-Luther-Kindergartens.
Wohnbaugebiete wurden erschlossen in der Weidenstraße, Am Schild, in der Geierlohe, an neuen Wohnungen wurden 114 gebaut, 540 Wohnungen wurden renoviert, und zwar nur von der Stadt und der Gewog. Die Industriegebiete Frauenberg 1 und Frauenberg 2 wurden erschlossen, die gesamte Innenstadt wurde schrittweise durch die Maßnahme Städtebauförderung erneuert. Das Kunsthaus mit IKKP wurde durch Eugen Gomringer gestaltet, die museale Begegnungsstätte im alten Rathaus und 20 Denkmäler wurden errichtet. 1986 wurde als erste Gemeinde in der Region eine Breitbandverkabelung sowie Gasheizung angeboten. Minister von Land und Bund besuchten uns – die Ministerpräsidenten Edmund Steuber und Max Streibl, Bundesminister Kauder, Engelhard, Hausmann, Städte-Partnerschaften mit Ölsnitz und Oborniki wurden geschlossen, gesellschaftliche und kulturelle Veranstaltungen wurden über das ganze Jahr angeboten.
In der Amtsperiode von 1990 bis 1996 wurden Gesamtinvestitionen in Höhe von DM 75.448.000 durch Stadt Rehau, Gewog und Stadtwerke getätigt, in der Amtsperiode von 1996 bis 2002 Gesamtinvestitionen von DM 103.816.000.
Die Wirtschaftsmetropole der Region ist Rehau, die Unternehmen sind die Perlen für die fleißigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Die Firmen REHAU, Lamilux, Südleder, Kaufmann, Munzert, Schwarz, Böhme Willy, Böhme Küschwitz, Stema, die vielen Handwerks-betriebe und die Landwirtschaft. Das sind nur einige Leistungen in dieser Zeitspanne von 35 Jahren.
Der Dank geht an die führenden Verantwortlichen: Dr. Friedrich Burger, Dr. Richard Jakob, Norbert Kastner, Alfred Winterling, Irma Brand, Friederike Zapf, Sabine Bachstein, Johann Michel, Michael Pelz, Dr. Thomas Rödel, Martin Pöpel, Christian Amann, Edgar Pöpel, eingebunden die jeweiligen Mannschaften.
Der besondere Dank gebührt Karlheinz Winter und seiner Gattin Erika. Sie haben uns in der Gedanken- und Umsetzungsschmiede „Rotes Roß“ ertragen und auf allen Wegen begleitet. Die Familie hat dazu beigetragen, dass unsere wundervolle weltbekannte Heimatstadt Rehau ein lebendiges, neues zukunftsweisendes Gesicht erhalten hat. Anerkennung und ehrenwerte Würdigung von der Rehauer Senioren-Union an Erika und Karlheinz Winter!
Die Geschichte ist fließend, hinterlässt aber tiefe, allgegenwärtige Spuren.
Rehau, den 12. Februar 2024